[>>]

Mittwoch, 5. September 2007

Fiktion

Eine Polonaise der guten Laune tanzend, schunkeln wir die Nationalhymne Kenias: Jambo! Jambo! Habari gani? Nzuri sana! (Hallo! hallo! wie gehts? sehr gut!). Dankbar nehmen wir platz am kapitaenstisch der ms tawfiq, als der auf einer kanonenkugel vorbeifliegende baron uns bemerkt und sich sogleich nach unserem wohlgergehen erkundigt und ob wir nicht endlich die schnauze voll von all den geburten hier an bord haetten. Er weist uns wie jeden tag vaeterlich daraufhin, dass der augenscheinlich sichere panzerkreuzer nicht sicher vor piraten sei und wir unsere golddukaten lieber fuer eine vom skipper organisierte safari ausgeben sollten. durch sirenen fehlgeleitet gerieten wir mit unseren 46 schatzkisten in die schwarzen haare einer krake. piraten enterten unser schiff, nahmen ueberhand ueber kiel- und steuerrad und liessen uns auflaufen. der grossteil des schatzes wurde von ihnen fuer weiber und rum auf den kopp gehauen, den rest warfen sie ins meer, er zerbarst zu bunten scherben.
mit einem aus truemmern zusammengeszimmerten rettungsfloss ging die reise unter neuer flagge weiter. in alten scheppernden tauchanzuegen mit kopfglocken und bleischuhen beschwert, stiegen wir hinab um von neptun unsere schaetze zurueckzufordern. hingehalten mit algen und quallen, beschlugen unsere taucherglocken vor inbrunst und vernebelten unsere sinne.
immer tiefer und tiefer absteigend fanden wir statt kisten und schaetze zweizuengige schlangen und eine tausendkoepfige hydra. als der weisse hai seine zaehne zeigte und die meuterei keinen erfolg versprach, beendeten wir unser matrosendasein.